Der Naturheilpraktiker ist ein Beruf, der in Deutschland und der Schweiz ausgeübt werden kann. Als Naturheilpraktiker werden dabei Personen bezeichnet, die die Heilkunde gewerbsmäßig ausüben, ohne als Arzt oder psychologischer Therapeut akademisch ausgebildet zu sein. In der Schweiz schreibt das Gesetz zwar keine eigene Ausbildung für diesen Beruf vor, bietet jedoch die Möglichkeit einer umfassenden Ausbildung. In Österreich ist der Beruf des Heilpraktikers nicht vorgesehen und darf hier auch nicht ausgeübt werden.
Die Tätigkeit des Heilpraktikers
Der Naturheilpraktiker nutzt die Kräfte der Natur, um damit Menschen zu heilen oder zumindest unterstützend auf den Heilungsprozess einzuwirken. Der Heilpraktiker aktiviert außerdem die Selbstheilungskräfte der Patienten. Der Mensch wird dabei als Einheit von Körper, Geist und Seele wahrgenommen.
Ähnlich wie ein Arzt führen Naturheilpraktiker eine eigene Praxis, in der sie Patienten behandeln. Dem Heilpraktiker stehen dabei verschiedene Methoden zur Verfügung. Dazu gehören die Ayurveda-Medizin, die traditionelle chinesische Medizin, die Homöopathie sowie die traditionelle europäische Naturheilkunde. Die Naturheilkunde setzt sich jedoch nicht nur mit der Behandlung von Krankheiten auseinander, sondern auch mit gesunder Ernährung und einer gesunden und natürlichen Lebensweise.
Naturheilpraktiker in Deutschland und der Schweiz
In Deutschland können Personen diesen Beruf ausüben, die über eine staatliche Erlaubnis dazu verfügen. Geregelt wird die Berufszulassung durch ein relativ kompliziertes und umfangreiches Prüfungssystem. Die Ausbildung zum Heilpraktiker dauert bis zu 4 Jahre und schließt mit einer staatlichen Prüfung beim Gesundheitsamt ab. Die Ausbildung kann entweder im Rahmen einer Vollzeitausbildung oder im Zuge eines Fernstudiums absolviert werden. Ausbildungsmöglichkeiten gibt es in Deutschland in den über fünfzig sogenannten Paracelsus-Schulen.
In der Schweiz sind Heilpraktiker nicht den Ärzten gleichgestellt. Seit dem Jahr 2015 gibt es jedoch die Möglichkeit, eine staatlich anerkannte Ausbildung zum Heilpraktiker zu absolvieren. Diese Ausbildung schließt mit der höheren Fachprüfung für Naturheilpraktiker ab. Alternativ dazu gibt es in der Schweiz auch einzelne Lehrgänge, die sich mit spezifischen Themen aus der Heilpraxis beschäftigen.